Freitag, 29. Juli 2011

Unser Kommentar zu dem Dauerregen da draußen....

Chester, Smarties und ich sind alle drei kein Fan von zuviel Sonne und vor allem von übermäßiger Hitze. Insgesamt kommt uns der eher kalte Sommer durchaus gelegen, da es dadurch im Prinzip keine Unterbrechung der Sportsaison gibt. Jetzt müssen wir aber doch zuhause rumsitzen, weil es immer wieder Dauerregen- Phasen von zwei bis drei Tagen gibt. Und wenn man vor lauter Regen die Hand vor Augen nicht sieht, dann macht Sport draußen auch keinen Spaß mehr. Also, lieber Wettergott: Temperatur passt, aber bitte den Regen runterfahren!!!!

Donnerstag, 28. Juli 2011

Lösungsansatz gegen Knautschen

Der erste jagdlich geprägte Aufgabenbereich, den ich mit Smarties überhaupt bearbeitet habe, war der Apport. Sie ist ganz verrückt danach. Sie liebt es loszuschießen (meistens mit einem begeisterten Aufschrei) und mit voller Geschwindigkeit das Dummy aufzunehmen, damit zurückzukommen und eine Belohnung zu kassieren. Auf jeden Fall könnte sie den ganzen Tag apportieren. Bisher haben wir immer mit einfachen Bringhölzer (bis 650 gr) oder mit Dummys (250 gr und 500 gr) gearbeitet. Von Anfang an hat sie jedoch geknautscht. Besonders während des Zurückkommens fasst sie oft nach und drückt dann die Kiefer zusammen. Früher hat sie auch im Vorsitzen geknautscht, das hat sich gegeben, als sie nur noch für ruhiges Halten belohnt wurde. Hier die Folgen des Knautschens:

Ein deutlich mitgenommenes 500 gr Dummy.
Das Bringholz ist total geschreddert.

Auffällig ist, dass harte Sachen (das Bringholz) stärker geknautscht werden als weiche Sachen (Kuscheltiere), die kaum bis gar nicht geknautscht werden. Der Dummy ist mit seiner Plastikbällchen- Füllung genau in der Mitte von hart und weich und wird mittelstark geknautscht. Dummy und Bringhölzer sind etwa ein halbes Jahr alt. Ich habe schon viel übers Knautschen gelesen. Hier meine eigene Theorie, die auch nur für Smarties gilt: Bei ihr ist das Temperament das Problem. Sie ist so geil auf die Aufgabe, dass ihre Kauwerkzeuge offensichtlich genauso hibbelig sind wie der Rest des Körpers. Je hibbeliger sie ist, desto mehr wird geknautscht. Bleibt nur ein Problem, wie den Hund während des Tragens bestätigen???

Der erste Versuch: Smarties läuft mit Dummy im Maul neben mir her und wird für ruhiges Tragen bestätigt. Dieses brachte KEINE Besserung.

Der zweite Versuch: Smarties muss sitzen und den Dummy halten. Ich gehe zwei Schritte zurück und rufe sie mit "Bring's!" (unser Apport- Kommando). Wenn sie es schafft die zwei Schritte OHNE den Griff auch nur zu verändern hinter sich zu bringen, wird sie belohnt. Andernfalls nehme ich ihr das Dummy wortlos ab, warte zwei Sekunden und wiederhole die Prozedur. Dann wird die Tragestrecke immer länger. Damit haben wir das Geknautsche schon um schätzungsweise 80 % verringert. Sie hat verknüpft, dass es nur eine Belohnung gibt, wenn sie das Dummy vollkommen ruhig hält, bei winzigen Bewegungen ist es immer eine Einzelfallentscheidung, weil sie manchmal schon so weich trägt, dass ihr das Dummy fast aus dem Maul rutscht. 

Bleibt zum Schluss nur noch eine Kleinigkeit: Wenn sie mit Vollspeed das Dummy greift hat sie ihn fast nie mittig. Ein schief hängendes Dummy ruhig zu halten ist eine ganze Ecke schwieriger als ein gerades Dummy ruhig zu halten.

Samstag, 23. Juli 2011

Zurück im Zughundesport!

Aus aktuellem Anlass soll heute ausnahmsweise nichts Aktuelles, sondern sondern etwas Vergangenes Thema sein. Ich möchte an dieser Stelle über meinen ersten Hund, den Riesenschnauzer Moray vom Nordexpress erinnern und berichten. Ich bekam Moray, als ich 15 Jahre und er 8 Wochen alt war. Es war Liebe auf den ersten Blick. Von Anfang an waren wir absolut unzertrennlich. Moray wurde schnell zu einen großen und starken Rüden mit einem hohen Bewegungsbedarf, der beschäftigt werden wollte. Der VPG- Sport kam für uns nicht in Frage, denn Moray beschützte mich selbstständig und war nicht mehr zu kontrollieren, wenn er der Meinung war mir drohe Gefahr. Ich suchte nach einem andern Sport und fand den Zughundesport. Aller Anfang ist schwer: weder gab es Literatur zu dem Thema noch hatte ich wirklich Erfahrung mit Hundeausbildung. Moray machte es mir weitestgehend leicht: Er war ein Naturtalent. Und was für eins! Wir arbeiteten mit Bike und Sacco- Cart.
Moray vor dem Bike.
Moray vor dem Sacco- Cart.

Wie erwähnt, verfügte Moray über viel Talent in Form von Temperament, Kraft und Arbeitswille. Die ersten Schritte waren leicht: Die Geschirre (ein X- Back der Größe XL von Manmat und ein Pulka- Geschirr der Größe XL von Wolfsong) passten nicht nur auf Anhieb, sondern er akzeptierte sie sofort beim ersten Anziehen und tat als wäre er damit geboren worden. Außerdem ließ er sich beliebige Lasten ans Geschirr hängen (dicke Äste, Autoreifen) und zog einfach munter drauf los. Die ersten und einzigen Probleme kamen mit den Zuggefährten. Beim Sacco- Cart war die Gewöhnungsphase an das Gestänge lang. Immer wieder wurde nur ein- und ausgespannt. Oft sollte er einfach nur stehen und ich legte ihm den Zugbügel auf die Schultern. Für ruhiges stehen, bekam er den Ball. Als diese Hürde geschafft war, war er nicht mehr zu halten. Er zog bis zu 120 kg und war sehr ausdauernd. Oft fuhren wir so Glas wegbringen oder einkaufen ins Nachbardorf. Einmal holten wir auch nachts meine Mama vom Bahnhof ab. Auf dem Rückweg zog Moray uns ohne Probleme beide. Er liebte diese Arbeit.

Mit dem Bike war es anders. Als ich ihn die ersten Male davor spannte, hüpfte er rückwärts und bellend vor dem Vorderreifen her. Er war nicht zu bewegen vorneweg zu laufen. Ich behielt die Ruhe und machte mich mit dem rückwärts vor mir herhüpfenden und kläffenden Hund auf den Weg. Irgendwann verlor er die Geduld, drehte sich um und rannte los. Dafür wurde er ausgiebig gelobt. Seit diesem Moment liebte er auch die Arbeit vor dem Bike. Hier glänzte er mit immenser Verlässlichkeit, selbst beim Anblick von Wild, wich er nicht von seiner Bahn ab. Nur ein einziges Mal stürzte ich mit ihm, weil ich mich grundlos erschreckte und auf einem aufgeweichten Weg falsch bremste.

Grundsätzlich muss man sagen ist dieser Sport absolut faszinierend und ansteckend. Man bewegt sich gemeinsam mit dem Hund und spürt dessen Kraft und Begeisterung am eigenen Leib. Ein besseres Training für Kraft und Ausdauer gibt es nicht. Dieser Sport hat Moray während seiner Magendrehungs-OP das Leben gerettet, indem die Herz- Lungen- Werte so gut waren, das die Ärzte an ihn glaubten und ihn wieder aufwachen ließen, obwohl die Schäden schwer waren. Dadurch wurden ihm weitere 4 Monaten Leben geschenkt. Ebenso ist es ein Charakter- Training für Mensch und Hund, beide müssen sich blind aufeinander verlassen können und in der Lage sein, an einem Strang zu ziehen. Nachdem Moray gestorben war, konnte ich vor lauter Trauer und Verzweiflung den Anblick des Sacco- Cart nicht mehr ertragen und verkaufte ihn. Heute bereue ich das. Da Chester der Arbeitswille fehlt, glaubte ich lange, dass der Zughundesport nun für mich erstmal vorbei sei. Jetzt macht sich zu meiner großen Freude Smarties daran in Morays Fussstapfen zu treten. Zwei erfolgreiche Fahrten mit dem Bike haben wir schon hinter uns, aber davon ein andermal mehr. Hier noch einige alte Bilder von Moray und dem Zughundesport.




Donnerstag, 21. Juli 2011

Sommer - endlich Zeit zum Schwimmen!

Endlich ist die warme Jahreszeit da und die Hunde können das kühle Nass entdecken. Für Smarties sicher die erste Schwimmpartie in ihrem Leben. Anfangs etwas misstrauisch, hat sie sich jedoch sofort halsbrecherisch in die Fluten gestürzt, als ihr Dummy hinaus auf den See flog. Von da an gab es kein Halten mehr. Zwar schwimmt sie nicht ohne Grund, aber für ihren Dummy ist kein Weg zu Land oder zu Wasser zu weit. Mittlerweile ist auch der Schwimmstil passabel. Chester, der sich seit er als Junghund aus Übermut in einen Graben sprang und nach dem Untertauchen nicht mehr sehen konnte (wegen der Haare im Gesicht) gab sich gewohnt wasserscheu. Lange hielt dies jedoch nicht vor, er musste Smarties zeigen, dass ein richtiger Macho alles kann. Von dem schönen Nachmittag haben wir auch ein paar Impressionen mitgebracht:
Der Ort des Geschehens: Ein ruhiger See mitten in Brandenburg.
Smarties muss geduldig in der freien Ablage warten.
Chester wartet gesichert am Baum.
Ein Beweisfoto: Smarties OHNE Leine am Ufer eines WALDsees.
Endlich im Wasser!!!
Und wieder am Ufer!
Vor dem Apport: immer Augenkontakt halten!
Nochmal beim Schwimmen: Mit der Schleppleine gebe ich Smarties zu verstehen, dass sie auch auf dem Rückweg den direkten Weg zu mir wählen soll. Am Ufer soll sie sich erst vorsetzen und sich erst dann schütteln.
Das kleine orangfarbene Motorboot ist Chester! Volle Kraft voraus!
Wenn das nicht ein ganzer Kerl ist! (Man sieht ihm seine Wasserscheuheit gar nicht an...)
Bereit zur nächsten Runde!
Toben im Wasser!
Spielen an Land!
Nochmal im Wasser!


Montag, 18. Juli 2011

Ein Welpenspiel für Smarties


Innerhalb von Smarties Ausbildung hat sich die Abrufbarkeit immer als ein sensibles Thema gezeigt. Sie ist sehr schnell abgelenkt und startet gerade im Wald gern durch und ist dann erstmal weg. Deshalb gehe ich grundsätzlich nie ohne Leine (2 Meter oder 10 Meter) mit ihr spazieren. Selbst im Training ist zu 90 % die Schleppleine dran. Als ich neulich mit ihr im Wald war, fiel mir ein altes Welpenspiel wieder ein. Dieses Spiel kann benutzt werden, um die Bindung zwischen Welpe/Junghund/Hund und Hundeführer zu testen oder gegebenenfalls auch um diese zu stärken. Der Ablauf ist einfach: Der Hundeführer entfernt die Leine (oder lässt sie am Geschirr hinterherschleifen) und lässt den Hund frei laufen. Während der Übung wird kein Wort gesprochen. Der Hundeführer geht nun immer in die entgegen gesetzte Richtung, in die der Hund läuft. Je schneller und je deutlicher der Hund seinen Kurs an den Hundeführer anpasst (ohne Kommando!!!), desto positiver kann der Test bewertet werden. Richtet sich der Hund nicht nach seinem Hundeführer, dann sollte dieser sich heimlich verstecken. Der Hund kriegt dann einen riesigen Schreck und wird in Zukunft besser aufpassen. Smarties hat in diesem Test sehr viel besser abgeschnitten als erwartet. Selbstverständlich hatte sie einen recht großen Radius zwischen 10 und 30 Metern. Zweimal war sie so unaufmerksam, dass ich mich versteckte. Der Schreck war groß. Generell fällt bei ihr auf, dass sie relativ wenig nach mir schaut, aber exakt horcht, wo ich bin und mir sofort nachfolgt, wenn ich „unseren“ Radius verlasse. Die Tatsache, dass wir diese Übung in der Form in einem Wald durchführen konnten, zeigt schon einen immensen Trainingsfortschritt. Ich bin sehr stolz auf sie!

Über mich

Mein Bild
Meine Natur- und Tierliebe liegt mir einfach im Blut. Ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, in der mich keine Tiere begleitet hätten. Mit 15 Jahren bekam ich meinen ersten eigenen Hund: den Riesenschnauzer Moray vom Nordexpress. Die Erlebnisse mit ihm waren absolut prägend für mich. Er war ein starker und stolzer Rüde, dem mit Dominanz oder Zwang nicht beizukommen war. Die Zusammenarbeit mit ihm war ein Geschenk und so lehrte er mich in den drei Jahren seines kurzen Lebens ungeheuer viele Dinge über Hunde und Menschen. Meine Hunde und mich verbindet die Lust an der Welt und unsere Freundschaft. Auf dieser Basis arbeiten wir miteinander.

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