Sonntag, 13. November 2011

Stress mit den Analbeuteln!!!

In den letzten Wochen hat ein Erbe aus Smarties' früherem Leben uns alle in Atem und auf Trab gehalten. Alles fing ganz harmlos an: Smarties rutschte immer häufiger mit dem Po über den Fussboden und putzte sich immer häufiger in dieser Region. Würmer konnten ausgeschlossen werden, also hatte sie wahrscheinlich Probleme mit den Analbeuteln. Gut, nix wie hin zum Tierarzt, ausdrücken lassen und dann wäre der Spuk schon vorbei. Das dachte ich mir jedenfalls. Die Tierärztin stellte fest, dass es nicht mehr möglich war die Anabeutel zu entleeren, dass diese hochgradig entzündet waren und der Krankheitsverlauf, aber irgendwie "faul" wirkte. Smarties bekam Antibiotika und wir wurden an eine berliner Praxis verwiesen, die auf OPs spezialisiert ist. In dieser Praxis wurde uns die Tatsache, dass die Analbeutel raus müssten bestätigt, allerdings kam noch etwas hinzu: Die Tierärztin dort bemerkte, dass im Bereich des Enddarmes viel Narbengewebe gewuchert war, dieses musste auch raus. Am 20.10.2011 war der OP- Termin. Mir ging es schon tagelang vorher nicht mehr gut. Ich hatte, wie jeder Hundebesitzer, einfach Angst, dass etwas schief gehen könnte.

Der Tag kam. Smarties verkraftete die OP super und glänzte mit Top Herz- und Kreislaufwerten, außerdem bekam sie viel Lob vom Team für ihr kooperatives Verhalten. Das Geheimnis um die Diagnose wurde gelüftet: Smarties muss in der Zeit, bevor sie zu mir kam, etwas spitzes oder scharfkantiges gefressen haben. Dieses Teil hatte dann den Enddarm im Bereich des Afters aufgeschlitzt und sogar durchbohrt. Das Narbengewebe hatte es überwallt und aufgelöst, sodass der Täter nicht mehr auffindbar war. Die Analbeutel waren angeritzt und in ihnen hatte sich mit der Zeit und wahrscheinlich stufenweise die Entzündung aufgebaut. Ich war heilfroh über diese Diagnose, denn es bedeutete, dass Smarties nach der OP keine Schwierigkeiten mehr haben dürfte. Und so war es auch. Die Heilung verlief phänomenal schnell. Nach 5 Tagen hatte ich allerhand zu tun meine kleine Jagdhündin einigermaßen zu bremsen und zu bändigen. Seit dann die Fäden gezogen wurden, war sie ieder ganz die Alte und wir hatten mit keinen Problemen mehr zu kämpfen!

Und so haben wir ein weiteres Erbe aus ihrer Vergangenheit erfolgreich aus der Welt geschafft. Ich bin einfach nur froh, dass alles glatt gelaufen ist und ich meinen Hund, so wie ich sie kenne, nämlich fröhlich und wild, wieder habe!

Mittwoch, 28. September 2011

Der beste Leithund der Welt!

Heute ist uns ein richtiger Meilenstein in unserer Teamarbeit gelungen. Chester, Smarties und ich haben uns auf unsere 11 Kilometer Fahrradrunde gemacht. Dabei lief Chester, wie immer frei (findet er ohnehin unzumutbar soviel zu laufen) und Smarties lief, ebenfalls wie immer, in Anspannung vor dem Rad. Diese Vorgehensweise den Hund vor das Fahrrad zu spannen, nennt man auch Bike- Joering. Dieser Job ist für den Hund sehr anstrengend, aber auch sehr befriedigend, da der Hund so schnell laufen darf, wie er möchte. Anstrengend ist vor allem das Halten der Konzentration: Der Hund muss den genauen Laufweg in der angegebenen Richtung wählen, muss Zugarbeit leisten, muss das Tempo bestimmen und auf die Kommandos des Hundeführers Tempo oder Richtung anpassen. Es ist halt fast kein Sport mehr, sondern Arbeit!

Der Anfang der Ausbildung zu diesem Sport war mit Smarties schwierig: zuerst wollte sie mit dem Zuggeschirr gar nicht ziehen (an der Leine zieht sie aber wie ein Esel!), dann lief sie sehr ungleichmäßig und unberechenbar und darauf hatten wir Schwierigkeiten damit, wer hier die Richtung bestimmt.

Heute hat sie bewiesen, dass sie es kann und ich mich auf sie verlassen kann. Sie hat trotz der suboptimalen Temperatur (ca. 18 °C) ordentlich gezogen, hat die Richtungskommandos top befolgt, hat mich über ganz weiche Sandwege gleichmäßig gezogen und sich nicht vom Schlingern des Rades irritieren lassen (ich musste den ganzen langen Sandweg weder absteigen, noch bin ich gestürzt). Die Krönung jedoch war ihr Verhalten im Wald. Wir fuhren gerade mit mittlerer Geschwingkeit, als direkt am Weg, genau als Smarties die Stelle passierte, sich zwei kleine Vögel in die Luft erhoben. Smarties warf den Kopf in deren Richtung, ging mit der Vorderhand schon zum Sprung nach oben. Statt mich jedoch ins Unterholz zu katapultieren, womit ich gerechnet hatte, riss sie den Kopf wieder nach vorn und beschleunigte in vorgegebener gerader Richtung ihr Tempo. Dies alles spielte sich in einen kurzem Augenblick ab, als eine einzige Handlungskette. Mit ihrem Verhalten hat sie bewiesen, dass sie nicht einfach nur auf Reize reagiert, sondern sich Gedanken ums Team macht! Wäre sie mit mir ins Unterholz geprescht, hätte ich definitiv Verletzungen davon getragen!

Smarties hat es bewiesen: Sie ist mein Leithund und ich kann mich auf sie verlassen! Ich bin wahnsinnig stolz auf sie!

Dienstag, 27. September 2011

Herzlichen Glückwunsch!!!!

Heute, auf den Tag genau, ist es ein ganzes Jahr her, dass ich Smarties aus dem Tierheim abgeholt habe. Ein Jahr lang schon befinden wir uns auf der Mission "Wilde Wachtel". Die Zeit kommt mir so kurz vor, als hätte ich sie gestern erst geholt. Sie ist mir ganz extrem ans Herz gewachsen. Wie war es eigentlich ohne sie? Ich glaube, ich weiß es nicht mehr. In Ermangelung eines bekannten Geburtstages, habe ich beschlossen, dass heute, der Tag, an dem ich sie holte, ihr Geburtstag sein soll! Herzlich Glückwunsch, mein Smarties!

 

Mittwoch, 7. September 2011

Die besten Jagd- Apportel aller Zeiten: Trockenwild!

Angeregt durch die letzte Ausgabe "Wild & Hund" habe ich beschlossen mit Smarties Trockenwild auszuprobieren. Smarties apportiert leidenschaftlich gerne und auch ich habe großen Gefallen an dieser Disziplin. Bisher hatten wir das immer wieder viel diskutierte Problem des Knautschens.

Also, gesagt getan. Ich bestellte mir zwei getrocknete Kaninchen und zwei getrocknete Enten. Ich begann sie mit dem Clicker ganz normal, wie zB die Bringhölzer, als Apportel einzuführen. Zuerst nur greifen und halten, dann aufheben und dann bringen. Bei den ersten Versuchen kanutschte Smarties und ich hörte einige Knochen knacken. Daraufhin achtete ich beim Training ganz konsequent auf ruhiges halten und tragen. Zudem führte ich die Anweisung "Vorsicht!" ein, um Smarties zu einem weicheren Griff zu führen.

Nach etwa einer Woche üben, sah das ganze heute so aus:


Auf dem Rückweg mit Fullspeed!

Ein mit sich zufriedener Hund!

Und wieder Vollgas!

Der Griff ist nicht ganz ordentlich, aber dafür sehr lässig und mit Sturmlocke.





Alles in allem ist das Trockenwild einfach genial: es ist echtes Wild nur ohne dass es vergammelt. Für das Training ist es ideal und ich kann es nur empfehlen, da mittlerweile auch das Knautschen durch das Trockenwild- Training abgenommen hat. Einziges Mängel: Trockenwild hat eine zerbrechliche Seele: Smarties hat eines der Kaninchen in der Mitte zerbrochen, als sie zu scharf und schnell wendete und das Kaninchen mit den Pfoten im Boden hängen blieb.

Beziehen kann man das TRockenwild über http://www.trockenwild.de/

Sonntag, 4. September 2011

Eine neue Lektion zum Thema schwimmen!

Wir haben uns jetzt den Sommer über hochgearbeitet von einem Hund, der schwimmen nicht kannte (Smarties) und einem Hund, der schwimmen nicht mochte (Chester) auf zwei Hunde, die sich begeistert ins Wasser stürzen, noch während ich den Dummy rauskrame. Aber ich wollte gern noch mehr: Ich wollte zwei Hunde, die mit mir zusammen schwimmen gehen. Meine ersten Versuche waren nur mit einem mageren Ergebnis gesegnet: Ich ging rückwärts ins Wasser und lockte die beiden Hunde. Diese standen vollkommen entgeistert am Ufer und beobachteten wie Stück für Stück irgendwann nur noch mein Kopf zu sehen war. Sie dachten gar nicht daran mit mir schwimmen zu gehen! Heute war die Taktik anders. Ich habe den Dummy mitgenommen. Da gab es kein Halten mehr! Während des Schwimmens verstaute ich den Dummy unter dem Träger des Badeanzuges. Dann schwamm ich mit dem jeweiligen Hund ein Stück raus und gerade wenn diesen der Mut verließ, holte ich den Dummy heraus, warf ihn noch ein Stück und dann ging es wieder ans Ufer. Beim nächsten Mal probieren wir, ob das zu dritt auch funktioniert. Eine erstaunliche Begebenhiet gab es aber noch zu vermelden: Als ich mit Smarties schwamm, sank sie etwas ab. Ich wollte ihr helfen und sie hinten ein wenig anheben. Als ich sie unter Wasser berührte, erschreckte sie sich und schnappte nach meiner Hand. Sie hatte offensichtlich gar nicht mitbekommen, dass ich es war. Zum Glück hatte ich kein Loch in der Hand. Daran sieht man wohl, dass auch Hunde etwas Bammel haben können vor dem, was möglicherweise in der Tiefe lauert. HIer noch ein paar Impressionen:

Der Ort des Geschehens.

Die Teilnehmer!

Auf dem Rückweg zum Ufer.

Die Beute ist gerettet!

Wettrennen zur Beute!

Kampf um die Beute!








Montag, 29. August 2011

Buchtipp: "Spielend Freunde werden" von P.B. McConnell & K.B. London





Heute stelle ich hier das neueste Buch meiner Bibliothek vor: "Spielend Freunde werden" von Patricia B. McConnell und Karen B. London. Es ist ein kleines aber sehr feines Buch, dass sich eingehend mit der Thematik, warum spielen so wichtig für unsere soziale Bindung zum Hund ist, auseinandersetzt. Es wird ausführlich dargestellt, dass das gemeinsame Spiel ein "Beziehungs- Motor" ist. Zudem wird erläutert, wie man Spiel in die Erziehung und Ausbildung integrieren kann und somit bessere Erfolge erzielt. Besonders schön wird beschrieben, wie man mit der Körpersprache zur Spielaufforderung, während des Spieles und zum Ende hin agieren sollte. Desweiteren gibt es ein ganzes Kapitel über Spiele, die nicht gespielt werden sollten, weil sie im Alltag zu Missverständnissen führen oder eine ungünstige Grenzhandlung zwischen Spiel und Aggression darstellen. Ausführlich wird auch die Körpersprache des Hundes, während des Spiels beschrieben und bei welchen Zeichen man vorsichtig werden muss. Einziger Minuspunkt sind die fehlenden Bilder in dem Buch, die muss der Leser mit einem sehr guten Vorstellungsvermögen ausgleichen. Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die eine gewisse Schwierigkeit beim Spielen mit ihrem Hund haben oder die sich vielleicht noch etwas Feinschliff holen wollen. Es ist kurzweilig geschrieben und angenehm zu lesen. Kostenpunkt: ca. 10 €.

Sonntag, 21. August 2011

Ich verkaufe mein Dog Trike!!!

Ich verkaufe mein Dog Trike auf der bekannten Handelsplattform Ebay. Dort ist es unter folgendem Link zu sehen:

http://cgi.ebay.de/Trainingswagen-Hunde-dog-trike-Hundewagen-/170685189259?pt=de_haus_garten_tierbedarf_hunde&hash=item27bda14c8b

Das Dog Trike eigent sich besonders zur Auslastung von zwei oder mehr laufbegeisterten Hunden. Hunde, die sich gut im Laufhundesport machen würden, erkennt man oft daran, dass sie ersten gerne rennen und zweitens ständig keuchend in der Leine hängen. Leider ist Smarties für dieses Gefährt zu klein und zu leicht, deshalb arbeite ich mit ihr mit dem Bike. Im Laufhundesport sagt man: "Nur ein müder Hund ist ein guter Hund!". An alle Besitzer von sportlichen mittelgroßen bis großen Hunden: schaut euch dieses hübsche, praktische und begeisternde Gefährt an!

Freitag, 19. August 2011

Zu Besuch im "Schnapsbrennerei"- Zwinger

Als wir neulich im Umland von Hannover waren, haben wir auch gleich die Chance genutzt und haben mal wieder bei Chester's Züchterin, Erika Habenicht, reingeschaut. Von Erika hat Chester auch seinen schönen Adelstitel: "Chester von der Schnapsbrennerei", selbstverständlich mit ellenlangem Stammbaum! Unser Besuch kam allerdings nicht von ungefähr. Im "Schnapsbrennerei"- Zwinger gab es "große" Neuigkeiten.
So süß kann eine "große" Neuigkeit sein! "Dolli von der Schnapsbrennerei" - der Name ist Programm!!!

Dolli ist nämlich sozusagen die Nichte von Chester, da ihre Mutter Brandy aus der gleichen Verpaarung, wie Chester,  aber aus dem vorherigen Wurf stammt. Chester ist also Onkel! Nicht das ihn diese Tatsache wirklich erfreut hätte.... Dolli hingegen war absolut fasziniert von Chester. Oft lief sie ihm nach, um zu sehen, was er treibt. Gespielt hätte sie auch gern mit ihm, aber da ihre Spielaufforderung aus in den Bart springen und verbeißen bestand, war Chester eher abgeneigt. Hier ein paar Impressionen:
 Hochwichtige Beobachtung, was Onkel Chester da treibt.

Die Unschuld in Person! Aber Vorsicht - das Mädel hat es mit 10 Wochen schon faustdick hinter den Ohren!

Dolli mit ihrer Mama Brandy.

Dolli beim Lernen von Chester.

Unsere liebe Freundin Erika mit Baby Dolli auf dem Arm.

Mittwoch, 3. August 2011

Der Ton macht die Musik! - Ein Artikel über Hundepfeifen

Schon bevor ich Smarties hatte, habe ich mit Chester mit einer Hundepfeife gearbeitet. Es gab eine Zeit, da war ich von Hundepfeifen nicht überzeugt, weil ich von so wenig Material, wie nur möglich, in der Hundeausbildung abhängig sein wollte. Heute sehe ich das anders. Der Ton einer Hundepfeife ist immer gleich, unabhängig von den eigenen Emotionen (Angst um den Hund, Wut auf den Hund, wenn er Ärger macht, außer Atem, weil man dem Hund nachgerannt ist). Die Hundepfeife ist recht laut und kommt auch gegen Wind gut an und wenn man heiser ist oder starke Halsschmerzen hat, ist sie ein wahrer Segen. Heute bin ich von der Arbeit mit der Hundepfeife begeistert.

Bleibt immer noch die Frage des Modells. Von Ultraschall- Pfeifen oder dergleichen rate ich ab, woher soll ich wissen, ob der Hund die Pfeife hört, wenn ich sie nicht höre? Wie soll ich den Hund auf ein Signal trainieren, dass ich nicht wahrnehmen kann? Deshalb benutze ich hörbare Pfeifen. Zu beginn arbeitete ich mit dem folgenden Modell:
 Die obige Öffnung erzeugt einen glatten Ton, die untere Öffnung erzeugt einen Triller. Erhätlich bei Fressnapf, Kostenpunkt: ca. 10 €.

Für Smarties Ausbildung machte ich mir dann Gedanken um das Kommando "Down!", dafür brauchte ich den Triller. Als Testlauf wollte ich Chester beibringen auf den Triller hin zu stoppen. Die Arbeit verlief schleppend und er war nie ohne Handzeichen nur auf den Triller hin in der Lage das Kommando auszuführen. Also machte ich mir meine Gedanken.Da die Pfeife von beiden Seiten aus betrachtet gleich lang ist, erzeugt sie bei der Benutzung der einen Öffnung, jeweils die gleiche Tonhöhe, wie bei der Benutzung der anderen Öffnung. Der Ton ist immer gleich hoch!!!! Nur das wenig markante Heben und Senken des Trillers ist der einzige Unterschied! Wie soll ein Hund diesen Unterschied im Eifer des Gefechts heraushören??? Ich flöhte das Internet und fand in einem Wachtelhund- Forum den Tipp: Ein anderes Modell Pfeife.
Erhältlich bei http://www.romneys.de/, Kostenpunkt: 16 € (ohne Versand). Die längliche Pfeife erzeugt den glatten Ton, die Trillerpfeife den Triller.

Hier sind beide Pfeifen unterschiedlich lang, damit unterschiedliche Tonhöhen bei den unterschiedlichen Pfiffen. Der glatte Ton für´s Herankommen ist deutlich höher, als der Triller. Der Triller kommt gestochen scharf und eindrucksvoll. Chester findet die Übung "auf Triller stehen bleiben" immer noch öde und sinnlos, aber bei Smarties hat es mir die Ausbildung zum "Down!" deutlich erleichtert. Zum Glück war Chester mein Testkaninchen. Danke dafür Chesti! Insgesamt stellt die Pfeife in meinen Augen aus den oben genannten Gründen eine Erleichterung im Alltag mit den Hunden dar, außerdem macht die Arbeit damit viel Spaß!

Freitag, 29. Juli 2011

Unser Kommentar zu dem Dauerregen da draußen....

Chester, Smarties und ich sind alle drei kein Fan von zuviel Sonne und vor allem von übermäßiger Hitze. Insgesamt kommt uns der eher kalte Sommer durchaus gelegen, da es dadurch im Prinzip keine Unterbrechung der Sportsaison gibt. Jetzt müssen wir aber doch zuhause rumsitzen, weil es immer wieder Dauerregen- Phasen von zwei bis drei Tagen gibt. Und wenn man vor lauter Regen die Hand vor Augen nicht sieht, dann macht Sport draußen auch keinen Spaß mehr. Also, lieber Wettergott: Temperatur passt, aber bitte den Regen runterfahren!!!!

Donnerstag, 28. Juli 2011

Lösungsansatz gegen Knautschen

Der erste jagdlich geprägte Aufgabenbereich, den ich mit Smarties überhaupt bearbeitet habe, war der Apport. Sie ist ganz verrückt danach. Sie liebt es loszuschießen (meistens mit einem begeisterten Aufschrei) und mit voller Geschwindigkeit das Dummy aufzunehmen, damit zurückzukommen und eine Belohnung zu kassieren. Auf jeden Fall könnte sie den ganzen Tag apportieren. Bisher haben wir immer mit einfachen Bringhölzer (bis 650 gr) oder mit Dummys (250 gr und 500 gr) gearbeitet. Von Anfang an hat sie jedoch geknautscht. Besonders während des Zurückkommens fasst sie oft nach und drückt dann die Kiefer zusammen. Früher hat sie auch im Vorsitzen geknautscht, das hat sich gegeben, als sie nur noch für ruhiges Halten belohnt wurde. Hier die Folgen des Knautschens:

Ein deutlich mitgenommenes 500 gr Dummy.
Das Bringholz ist total geschreddert.

Auffällig ist, dass harte Sachen (das Bringholz) stärker geknautscht werden als weiche Sachen (Kuscheltiere), die kaum bis gar nicht geknautscht werden. Der Dummy ist mit seiner Plastikbällchen- Füllung genau in der Mitte von hart und weich und wird mittelstark geknautscht. Dummy und Bringhölzer sind etwa ein halbes Jahr alt. Ich habe schon viel übers Knautschen gelesen. Hier meine eigene Theorie, die auch nur für Smarties gilt: Bei ihr ist das Temperament das Problem. Sie ist so geil auf die Aufgabe, dass ihre Kauwerkzeuge offensichtlich genauso hibbelig sind wie der Rest des Körpers. Je hibbeliger sie ist, desto mehr wird geknautscht. Bleibt nur ein Problem, wie den Hund während des Tragens bestätigen???

Der erste Versuch: Smarties läuft mit Dummy im Maul neben mir her und wird für ruhiges Tragen bestätigt. Dieses brachte KEINE Besserung.

Der zweite Versuch: Smarties muss sitzen und den Dummy halten. Ich gehe zwei Schritte zurück und rufe sie mit "Bring's!" (unser Apport- Kommando). Wenn sie es schafft die zwei Schritte OHNE den Griff auch nur zu verändern hinter sich zu bringen, wird sie belohnt. Andernfalls nehme ich ihr das Dummy wortlos ab, warte zwei Sekunden und wiederhole die Prozedur. Dann wird die Tragestrecke immer länger. Damit haben wir das Geknautsche schon um schätzungsweise 80 % verringert. Sie hat verknüpft, dass es nur eine Belohnung gibt, wenn sie das Dummy vollkommen ruhig hält, bei winzigen Bewegungen ist es immer eine Einzelfallentscheidung, weil sie manchmal schon so weich trägt, dass ihr das Dummy fast aus dem Maul rutscht. 

Bleibt zum Schluss nur noch eine Kleinigkeit: Wenn sie mit Vollspeed das Dummy greift hat sie ihn fast nie mittig. Ein schief hängendes Dummy ruhig zu halten ist eine ganze Ecke schwieriger als ein gerades Dummy ruhig zu halten.

Samstag, 23. Juli 2011

Zurück im Zughundesport!

Aus aktuellem Anlass soll heute ausnahmsweise nichts Aktuelles, sondern sondern etwas Vergangenes Thema sein. Ich möchte an dieser Stelle über meinen ersten Hund, den Riesenschnauzer Moray vom Nordexpress erinnern und berichten. Ich bekam Moray, als ich 15 Jahre und er 8 Wochen alt war. Es war Liebe auf den ersten Blick. Von Anfang an waren wir absolut unzertrennlich. Moray wurde schnell zu einen großen und starken Rüden mit einem hohen Bewegungsbedarf, der beschäftigt werden wollte. Der VPG- Sport kam für uns nicht in Frage, denn Moray beschützte mich selbstständig und war nicht mehr zu kontrollieren, wenn er der Meinung war mir drohe Gefahr. Ich suchte nach einem andern Sport und fand den Zughundesport. Aller Anfang ist schwer: weder gab es Literatur zu dem Thema noch hatte ich wirklich Erfahrung mit Hundeausbildung. Moray machte es mir weitestgehend leicht: Er war ein Naturtalent. Und was für eins! Wir arbeiteten mit Bike und Sacco- Cart.
Moray vor dem Bike.
Moray vor dem Sacco- Cart.

Wie erwähnt, verfügte Moray über viel Talent in Form von Temperament, Kraft und Arbeitswille. Die ersten Schritte waren leicht: Die Geschirre (ein X- Back der Größe XL von Manmat und ein Pulka- Geschirr der Größe XL von Wolfsong) passten nicht nur auf Anhieb, sondern er akzeptierte sie sofort beim ersten Anziehen und tat als wäre er damit geboren worden. Außerdem ließ er sich beliebige Lasten ans Geschirr hängen (dicke Äste, Autoreifen) und zog einfach munter drauf los. Die ersten und einzigen Probleme kamen mit den Zuggefährten. Beim Sacco- Cart war die Gewöhnungsphase an das Gestänge lang. Immer wieder wurde nur ein- und ausgespannt. Oft sollte er einfach nur stehen und ich legte ihm den Zugbügel auf die Schultern. Für ruhiges stehen, bekam er den Ball. Als diese Hürde geschafft war, war er nicht mehr zu halten. Er zog bis zu 120 kg und war sehr ausdauernd. Oft fuhren wir so Glas wegbringen oder einkaufen ins Nachbardorf. Einmal holten wir auch nachts meine Mama vom Bahnhof ab. Auf dem Rückweg zog Moray uns ohne Probleme beide. Er liebte diese Arbeit.

Mit dem Bike war es anders. Als ich ihn die ersten Male davor spannte, hüpfte er rückwärts und bellend vor dem Vorderreifen her. Er war nicht zu bewegen vorneweg zu laufen. Ich behielt die Ruhe und machte mich mit dem rückwärts vor mir herhüpfenden und kläffenden Hund auf den Weg. Irgendwann verlor er die Geduld, drehte sich um und rannte los. Dafür wurde er ausgiebig gelobt. Seit diesem Moment liebte er auch die Arbeit vor dem Bike. Hier glänzte er mit immenser Verlässlichkeit, selbst beim Anblick von Wild, wich er nicht von seiner Bahn ab. Nur ein einziges Mal stürzte ich mit ihm, weil ich mich grundlos erschreckte und auf einem aufgeweichten Weg falsch bremste.

Grundsätzlich muss man sagen ist dieser Sport absolut faszinierend und ansteckend. Man bewegt sich gemeinsam mit dem Hund und spürt dessen Kraft und Begeisterung am eigenen Leib. Ein besseres Training für Kraft und Ausdauer gibt es nicht. Dieser Sport hat Moray während seiner Magendrehungs-OP das Leben gerettet, indem die Herz- Lungen- Werte so gut waren, das die Ärzte an ihn glaubten und ihn wieder aufwachen ließen, obwohl die Schäden schwer waren. Dadurch wurden ihm weitere 4 Monaten Leben geschenkt. Ebenso ist es ein Charakter- Training für Mensch und Hund, beide müssen sich blind aufeinander verlassen können und in der Lage sein, an einem Strang zu ziehen. Nachdem Moray gestorben war, konnte ich vor lauter Trauer und Verzweiflung den Anblick des Sacco- Cart nicht mehr ertragen und verkaufte ihn. Heute bereue ich das. Da Chester der Arbeitswille fehlt, glaubte ich lange, dass der Zughundesport nun für mich erstmal vorbei sei. Jetzt macht sich zu meiner großen Freude Smarties daran in Morays Fussstapfen zu treten. Zwei erfolgreiche Fahrten mit dem Bike haben wir schon hinter uns, aber davon ein andermal mehr. Hier noch einige alte Bilder von Moray und dem Zughundesport.




Donnerstag, 21. Juli 2011

Sommer - endlich Zeit zum Schwimmen!

Endlich ist die warme Jahreszeit da und die Hunde können das kühle Nass entdecken. Für Smarties sicher die erste Schwimmpartie in ihrem Leben. Anfangs etwas misstrauisch, hat sie sich jedoch sofort halsbrecherisch in die Fluten gestürzt, als ihr Dummy hinaus auf den See flog. Von da an gab es kein Halten mehr. Zwar schwimmt sie nicht ohne Grund, aber für ihren Dummy ist kein Weg zu Land oder zu Wasser zu weit. Mittlerweile ist auch der Schwimmstil passabel. Chester, der sich seit er als Junghund aus Übermut in einen Graben sprang und nach dem Untertauchen nicht mehr sehen konnte (wegen der Haare im Gesicht) gab sich gewohnt wasserscheu. Lange hielt dies jedoch nicht vor, er musste Smarties zeigen, dass ein richtiger Macho alles kann. Von dem schönen Nachmittag haben wir auch ein paar Impressionen mitgebracht:
Der Ort des Geschehens: Ein ruhiger See mitten in Brandenburg.
Smarties muss geduldig in der freien Ablage warten.
Chester wartet gesichert am Baum.
Ein Beweisfoto: Smarties OHNE Leine am Ufer eines WALDsees.
Endlich im Wasser!!!
Und wieder am Ufer!
Vor dem Apport: immer Augenkontakt halten!
Nochmal beim Schwimmen: Mit der Schleppleine gebe ich Smarties zu verstehen, dass sie auch auf dem Rückweg den direkten Weg zu mir wählen soll. Am Ufer soll sie sich erst vorsetzen und sich erst dann schütteln.
Das kleine orangfarbene Motorboot ist Chester! Volle Kraft voraus!
Wenn das nicht ein ganzer Kerl ist! (Man sieht ihm seine Wasserscheuheit gar nicht an...)
Bereit zur nächsten Runde!
Toben im Wasser!
Spielen an Land!
Nochmal im Wasser!


Über mich

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Meine Natur- und Tierliebe liegt mir einfach im Blut. Ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, in der mich keine Tiere begleitet hätten. Mit 15 Jahren bekam ich meinen ersten eigenen Hund: den Riesenschnauzer Moray vom Nordexpress. Die Erlebnisse mit ihm waren absolut prägend für mich. Er war ein starker und stolzer Rüde, dem mit Dominanz oder Zwang nicht beizukommen war. Die Zusammenarbeit mit ihm war ein Geschenk und so lehrte er mich in den drei Jahren seines kurzen Lebens ungeheuer viele Dinge über Hunde und Menschen. Meine Hunde und mich verbindet die Lust an der Welt und unsere Freundschaft. Auf dieser Basis arbeiten wir miteinander.

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