Donnerstag, 28. Juli 2011

Lösungsansatz gegen Knautschen

Der erste jagdlich geprägte Aufgabenbereich, den ich mit Smarties überhaupt bearbeitet habe, war der Apport. Sie ist ganz verrückt danach. Sie liebt es loszuschießen (meistens mit einem begeisterten Aufschrei) und mit voller Geschwindigkeit das Dummy aufzunehmen, damit zurückzukommen und eine Belohnung zu kassieren. Auf jeden Fall könnte sie den ganzen Tag apportieren. Bisher haben wir immer mit einfachen Bringhölzer (bis 650 gr) oder mit Dummys (250 gr und 500 gr) gearbeitet. Von Anfang an hat sie jedoch geknautscht. Besonders während des Zurückkommens fasst sie oft nach und drückt dann die Kiefer zusammen. Früher hat sie auch im Vorsitzen geknautscht, das hat sich gegeben, als sie nur noch für ruhiges Halten belohnt wurde. Hier die Folgen des Knautschens:

Ein deutlich mitgenommenes 500 gr Dummy.
Das Bringholz ist total geschreddert.

Auffällig ist, dass harte Sachen (das Bringholz) stärker geknautscht werden als weiche Sachen (Kuscheltiere), die kaum bis gar nicht geknautscht werden. Der Dummy ist mit seiner Plastikbällchen- Füllung genau in der Mitte von hart und weich und wird mittelstark geknautscht. Dummy und Bringhölzer sind etwa ein halbes Jahr alt. Ich habe schon viel übers Knautschen gelesen. Hier meine eigene Theorie, die auch nur für Smarties gilt: Bei ihr ist das Temperament das Problem. Sie ist so geil auf die Aufgabe, dass ihre Kauwerkzeuge offensichtlich genauso hibbelig sind wie der Rest des Körpers. Je hibbeliger sie ist, desto mehr wird geknautscht. Bleibt nur ein Problem, wie den Hund während des Tragens bestätigen???

Der erste Versuch: Smarties läuft mit Dummy im Maul neben mir her und wird für ruhiges Tragen bestätigt. Dieses brachte KEINE Besserung.

Der zweite Versuch: Smarties muss sitzen und den Dummy halten. Ich gehe zwei Schritte zurück und rufe sie mit "Bring's!" (unser Apport- Kommando). Wenn sie es schafft die zwei Schritte OHNE den Griff auch nur zu verändern hinter sich zu bringen, wird sie belohnt. Andernfalls nehme ich ihr das Dummy wortlos ab, warte zwei Sekunden und wiederhole die Prozedur. Dann wird die Tragestrecke immer länger. Damit haben wir das Geknautsche schon um schätzungsweise 80 % verringert. Sie hat verknüpft, dass es nur eine Belohnung gibt, wenn sie das Dummy vollkommen ruhig hält, bei winzigen Bewegungen ist es immer eine Einzelfallentscheidung, weil sie manchmal schon so weich trägt, dass ihr das Dummy fast aus dem Maul rutscht. 

Bleibt zum Schluss nur noch eine Kleinigkeit: Wenn sie mit Vollspeed das Dummy greift hat sie ihn fast nie mittig. Ein schief hängendes Dummy ruhig zu halten ist eine ganze Ecke schwieriger als ein gerades Dummy ruhig zu halten.

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Meine Natur- und Tierliebe liegt mir einfach im Blut. Ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, in der mich keine Tiere begleitet hätten. Mit 15 Jahren bekam ich meinen ersten eigenen Hund: den Riesenschnauzer Moray vom Nordexpress. Die Erlebnisse mit ihm waren absolut prägend für mich. Er war ein starker und stolzer Rüde, dem mit Dominanz oder Zwang nicht beizukommen war. Die Zusammenarbeit mit ihm war ein Geschenk und so lehrte er mich in den drei Jahren seines kurzen Lebens ungeheuer viele Dinge über Hunde und Menschen. Meine Hunde und mich verbindet die Lust an der Welt und unsere Freundschaft. Auf dieser Basis arbeiten wir miteinander.

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